Stormchase USA 2012 - Tag 2 (Index)

12.05.2012: Dallas, TX - Abilene - Big Spring, TX - Artesia, NM - Roswell, NM (525 Meilen)


Rating:


English summary: Long drive west into the high plains in the hope to catch some evening thunderstorms. The effort pays off with a rather civilized but very beautiful storm cell. It feels so great to be back in weather wonderland :-)

Die Gewitter, die mich gestern in Dallas erwartet haben, sind nach Osten abgezogen. Hier in der Gegend werden nördliche Winde die schwüle Gewitterluft erstmal verdrängen. Die gute Luft wird im Grunde weg von den Plains gedrückt und zwar in alle Richtungen. Wenn dies passiert, so bleiben oftmals nur noch entlang der Rocky Mountains einige brauchbare Gewitterbedingunen zurück, und zwar hauptsächlich deshalb, weil die Feuchte wegen den hohen Bergen im Westen nicht noch weiter weg gescheucht werden kann.

Also steht heute nach kurzer Einkaufstour (Wasser, Beef Jerky, Batterien) erstmal eine Fahrt über 500 Meilen nach Westen an. Mit etwas Glück kann das eine oder andere Gewitter gegen Abend grad noch so erreicht werden, aber nur, wenn auf der Fahrt nicht zu lange rumgetrödelt wird, denn 500 Meilen sind viel! (rund 800 km).

Es klappt! In New Mexiko in der Gegend von Roswell sehe ich zum ersten Mal Wolken, die auf Gewitter schliessen lassen. Das Radar bestätigt dies:



Also nichts wie hin, um das Abendlicht noch zu erwischen! Hier sieht man exemplarisch, dass nicht alle Strassen nach Rom führen:



Der Gewitterzelle geht es einigermassen gut, es ist hier Inflow zu erkennen, also ein Band mit bodennaher feuchter Luft, das ins Gewitter hineinströmt, oder von ihm angesaugt wird:



Hier sind einige Mammatus-Wolken zu sehen, die ebenfalls mit dem Gewitter in Verbindung stehen:



Ich geniesse die abendliche Stimmung und das wiederholte Blitzen und dumpfe Poltern aus der Wolke. Wie man sieht, ist mein diesjähriges Chase-Mobil eine kleine Dampfwalze, damit ich sicher nicht vom Tornado aufgesaugt werden kann ;-)



Im Ernst, ich habe einen Allrad-Jeep bekommen, der nur gerade 5 Meilen auf dem Tacho hat. Solche Sachen sind mir immer etwas mulmig, denn mit einem so jungfräulichen Auto direkt in die Hagelkerne von Gewittern reinfahren, hmmm... ich habe mir allerdings die Motivation, das Auto als Gebrauchs-Gegenstand zu sehen, wieder zurück erkauft, indem ich mir beim Rental Car eine Zusatzversicherung von sage und schreibe 400 Dollar habe aufschwatzen lassen. Ich weiss, dass es diese nicht unbedingt braucht, aber es macht mich einfach aggressiver beim Ranfahren an Haupt-Updrafts mit dem Mietwagen ;-)))



Zeit, die neue Kamera ein wenig zu testen, respektive die Videofunktion, die es erheblich erleichtert, Blitze einzufangen:





Ein sogenannter "Anvil-Crawler"-Blitz. Wie auf einem Monitor, kommt er schön am linken Bildrand wieder rein, wenn er rechts raus geht ;-)



Als die Nacht hereinbricht, schwächt sich die mässig aktive Gewitterzelle ab, und legt sich (wie ich auch) zur Ruhe. Alles in Allem ist das ein guter Auftakt der diesjährigen Gewitter-Kur. Es machtr Hoffnung auf mehr. Morgen erwartet uns in dieser Gegend hier eine weitere Gewitter-Runde. Was danach kommt, schaue ich mir lieber noch nicht allzu genau an ;-) Der Tag bekommt eine knappe 3 als Rating:

Text und Bilder ©2012 Markus Pfister