Stormchase USA 2013 - Day 3 (Index)

06.05.2013: Midland, TX - Crane - King Mountain - Odessa, TX - Portales, NM - Levelland, TX (430 Meilen)



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English summary: After some sightseeing in southwest Texas we find out that thunderstorms could develop way north of us. So we drive up there and arrive just in time for a very pretty high based supercell.

Die Gegend südlich von Midland scheint schön zu sein, weswegen wir zu einem kleinen morgendlichen Sightseeing aufbrechen. Wir finden ein schönes Hügelchen namens King Mountain mit Aussicht auf die texanischen High Plains:



Es ist ein Hochplateau mit interessanten Gesteinsformationen:



Und schöner Flora:



Auch windet es kräftig hier oben, und der Wind wird genutzt für die Energie-Gewinnung:



Auf dem Rückweg finden wir diese hübsche amerikanische Trostlosigkeit und verweilen da ein wenig länger:









Schliesslich fahren wir in den Ort Cranes und essen erstmal etwas. Die Wetterlage ist geprägt von einer langsamen Rückkehr des Frühlings. In den neuen Prognosekarten vom Mittag erkennen wir aber plötzlich, dass weiter nördlich von hier deutlich mehr laufen könnte als hier unten in Südwest-Texas. Kurzerhand begeben wir uns auf eine längere Fahrt rund 200 Meilen nach Norden und finden da promt so etwas wie der Ansatz von Gewitterwolken:



Es hat ist eine ganze Linie von Schauern und mässigen Gewittern von den Rocky Mountains her nach Osten in die High Plains unterwegs:



Eine Gewitterzelle am südlichen Ende dieser Linie gefällt uns besonders gut, so dass wir uns knapp östlich von ihr positionieren. Zwischen den beiden Orten Clovis und Portales sehen wir dieses Bild einer sich verstärkenden Einzelzelle:



Dann plötzlich eine viel versprechende Wolkenbasis mit Wallcloud-Andsatz! Dieses Foto entsteht nach der Passage eines witzigen Polizei-Checkpoints. Wir werden gefragt, ob wir was getrunken hatten. "Yes, two Frappuccinos, sir, and now we chase some storms that will hit you soon, sir":





Da fällt der Hagel, und die Officers am Checkpoint knapp nördlich von Portales werden kurz nach dieser Aufnahme gemäss Reports mit Quarter size hail (2.5 cm Durchmesser) zugedeckt:



Auf dieser Animation sieht man eindrücklich, wie die Hagelwände schubweise wie Steine vom Himmel runterfallen. Diese Downdrafts können jeweils am Boden heftige Winde zu allen Seiten hin produzieren. Weiter erkennt man, dass sie doch sehr nahe am Aufwindbereich (linker Bereich) des Gewitters runterkommen, was für eher mässige Scherung spricht. Zudem ist die Wolkenbasis wegen mangelnder Feuchte eher hoch:


Wir begeben uns auf die Südseite des Komplexes, um ihn von dort weiter nach Osten verfolgen zu können. Das Teil wirft jetzt massiv mit Hagel um sich:



Bei der weiteren Verfolgung kommen immer mehr Gelb- und Orangetöne in die Szene. Das ist Staub, der auf der Südostseite des Gewitters angesaugt wird:



Das ist doch jetzt genau die Urlaubs-Stimmung, auf die wir gewartet haben :-)



Wieder müssen wir abhauen, da die Zelle stark nach Südosten ausschert und uns immer wieder den Weg abschneiden will. Doch wir lassen uns heute nicht austricksen:



Was für ein Monster! Wir haben es definitiv mit einer High based Supercell zu tun, die wegen der hier herrschen Trockenheit aussergewöhnlich stark knirrscht zwischen den Zähnen:



Gregory muss sich ganz schön in den Wind stemmen, um die Kamera ruhig halten zu können:





Zeitweise bricht die Sicht auf die Strasse regelrecht zusammen auf wenige Meter:



Da saugt sie den Staub ein. Wenn es halt so wenig Feuchtigkeit hat, muss das Gewitter eben Dreck essen:



Mit der Sonne hintendran kommen die staubigen Wolken immer besser:



Wir versuchen, mehr Sonne zu bekommen, und lassen uns in den Kern der Zelle kommen. Der Hagel ist nicht dicker als 2 cm, was uns einigermassen entspannt bleiben lässt. Wir geniessen das typische Urlaubsgeräusch auf unserem Autodach:



Nach Sonnenuntergang fahren wir wieder so, dass wir möglichst viel Struktur sehen. Der Superzelle geht es nach wie vor gut, wenn sie so aussieht:





Inlfow-Bänder auf der Südseite! Also nicht nur Staub, sondern auch Wasserdampf verfügbar, deshalb ist das Gewitter so gut drauf heute:



Mit dem Weitwinkel erkennt man die ganze grandiose Schönheit:





Positiv überrascht von der heftigen Entwicklung und zufrieden über unsere Ausbeute legen wir uns im Ort Levelland zur Ruhe. Der Tage bekommt eine fette 3, es hätte sogar fast für eine 4 gereicht, und das ohne Sight Risk vom Wetterdienst für heute!

Text und Bilder ©2013 Markus Pfister, Gregory Käser