Stormchase USA 2015 (Index)

15.05.2015: Hereford, TX - Dalhart - Boise City, OK - Lamar, CO - Limon, CO - Sterling, CO - Kimball, NE - Scottsbluff, NE - Kimball, NE - Julesburg, CO - Holyoke, CO - Burlington, CO (832 Miles)

Rating:

English summary: We force the Nebraska target by hauling north, but it remains low-end severe.

Guten Morgen Nebel!





Wenn wir heute Unwetter sehen wollen, müssen wir weit in den Norden. Da wir schon gestern diese Verschiebung angedacht hatten, ziehen wir das heute konsequent durch und fahren praktisch den ganzen Tag ununterbrochen durch. An der Grenze zu Oklahoma:



Stunden später auf der Höhe von Denver, Colorado, kommt uns diese schöne Sache von Westen her in die Quere:



Da drunter ist eine fette Wallcloud, und es kommen Reports, dass diese sich dreht, inklusive Funnels and sugar-topping. Wir positionieren uns auf einem Hügel mit guter Sicht, direkt in der Zugbahn und fangen an zu filmen und fotografieren:





Zell-Split?



Es wird vor uns auf breiter Front Staub aufgewirbelt und eingesogen. Staub. Den kennen wir nicht von da, wo wir her kommen. Texas ist dieses Jahr viel zu feucht für Staub. Aber hier oben scheint es zu klappen damit:



Interessanterweise schwächelt die Zelle, was uns etwas betrübt, nach 1000 Kilometer Fahrt!!! Sie wird kapuut geschert durch die Höhenwinde. Was ist nur los? Wir verfolgen das System bis nach West-Nebraska, wo es auch nicht mehr besser in Form ist. Aber die Landschaft um Scottsbluff herum ist versöhnlicherweise sehr fotogen:







Da kommt das Abendlicht, genial:









Highway to storm cell:





Wir fahren langsam wieder Süd, und nehmen alles an Konvektion mit, was da noch nachkommt:







Fazit: Eine lange Fahrt, viel Landschaft gesehen, vor allem ganz im Norden unserer Reise, aber die Gewitter sind nicht so gekommen, wie wir uns erhofft hatten. Es hat die Wärme und damit die Labilität gefehlt. Wir realisieren, als wir mit Pullover im 10 Grad kühlen Grand Canyon von Scottbluff stehen, dass dieses Jahr in der Tornado-Alley etwas anders läuft als sonst. Texas ganz im Süden hat die 6-jährige Dürre überstanden, und zwar mit Pauken und Trompeten. Das Wasser läuft förmlich über, es ist nass und triefend wie in einer Waschküche da unten. Damit wird die Luft in der Grundschicht permanent angefeuchtet, auch dann, wenn die feuchte Luft vom Golf von Mexiko einmal nicht reinkommt. Kommt sie dann zusätzlich, oder kommt ein Hebungsgebiet, dann explodiert die Luft sofort und es gewittert los, egal zu welcher Tageszeit.

Der heisse und trockene Deckel, der normalerweise die Gewitter bis Mitte Nachmittag verhindert, kann sich nicht bilden. Wenn nun in Texas unten ständig und zu jeder Tageszeit der Wasserdampf aus der Atmosphäre ausfällt, kommt er nicht nach Norden rauf. Darum fehlt hier oben das Gewitterbenzin. Darum ist die Denver-Zelle trotz Rotation vom Feinsten heute zusammegefallen. Darum fahren wir nicht mehr in den Norden, sondern gehen zurück nach Texas, New Mexiko oder mindestens Südoklahoma.

Impressionen von der langen Reise nach Norden und zurück:



©2015 Markus Pfister, Gregory Käser, Dominic Blaser